Pädagogische Überzeugungen

Kinder wollen ihr Bestes geben

Kinder haben andere Denkstrukturen als Erwachsene. Werden Kinder gezwungen, in den Strukturen von Erwachsenen zu denken, so führt dies möglicherweise – auch das ist höchst umstritten – zu einem vorzeitigen Einsetzen des abstrakt-logischen Denkens, geht jedoch auf Kosten des Überblicks, des Verständnisses, der soliden Basis aus Sinneserfahrungen, der Fähigkeit zur Verknüpfung, des Forscherdrangs, der intuitiven Fähigkeiten, der Phantasie, der Kreativität und der Lebensfreude. Die angeborene Freude am Lernen soll bewahrt werden. Kinder sind von sich aus wissensdurstig, neugierig und wollen vollwertige Mitglieder der Erwachsenen-Gesellschaft werden. Kein Kind will „dumm bleiben“, kein Kind will „nichts lernen“. Hat ein Kind so sehr resigniert, dass es sich nicht weiter entwickeln will, so gibt es dafür Gründe, und diese Gründe sind sicher nicht kindliche „Faulheit“, „Unwillen“, „Sturheit“ oder Boshaftigkeit.

Beachten natürlicher Bedürfnisse

Kinder lernen dann am besten, wenn sie nicht gezwungen werden einen Großteil ihrer Energie dafür aufzubringen, ihre angeborenen Bedürfnisse wie Kommunikation oder Bewegung und ihre natürlichen Emotionen zu unterdrücken. Sie lernen dann am besten, wenn sie dies ohne Angst tun dürfen. Notendruck und Prüfungsstress sind kein geeigneter Nährboden für gute Entwicklung.

Ganzheitlicher Ansatz

Da in die pädagogische Arbeit mit den Kindern neben dem Material und der Didaktik Maria Montessoris verschiedene reformpädagogische Strömungen einfließen, ist die Wahl der Methode von Kind und Alter abhängig und beruht auf der individuellen Begleitung der Kinder. Körperliche, soziale, emotionale und kognitive Entwicklung sind gleichermaßen wichtig, sie gehen Hand in Hand, und das eine ist ohne das andere nur sehr eingeschränkt möglich. Deshalb wird allen Bereichen der nötige Raum gegeben. Umso jünger das Kind ist, umso mehr steht die körperliche Entwicklung im Vordergrund (z. B. ist ohne genügend motorische Erfahrung und Sicherheit eine Arbeit an der Feinmotorik schwierig) und umso wichtiger ist konkretes Tun um durch eigene Erfahrung Gesetzmäßigkeiten herauszufinden. Bei emotionaler Belastung lässt es sich schlecht lernen, daher ist die emotionale Ausgeglichenheit ebenfalls von fundamentaler Bedeutung. Die Wichtigkeit dieses Prinzips wird von allen neuen lerntheoretischen Ansätzen, insbesondere den Ergebnissen der Lernbiologie und der Gehirnforschung, bestätigt.

Montessori-Pädagogik wird nicht immer gleich verstanden

Es gibt viele Interpretationen der Montessori-Pädagogik und unterschiedliche Verbände und Strömungen. In Amerika wird sie verstärkt als optimale Früh- und Hochbegabtenförderung gesehen, manche lesen aus ihr eine sehr weit gehende Freiheit des Kindes heraus und lehnen Steuerung durch Erwachsene generell ab. Andere assoziieren Montessori immer noch mit behinderten Menschen. Während manche Kenner überzeugt sind, Montessori bedeute auch Öffnung für neue Einflüsse, lehnen andere eine Anpassung an moderne gesellschaftliche Trends ab und reduzieren sich bewusst auf das von Montessori und ihrem Sohn entwickelte Material. In dieser verwirrenden Vielfalt von Interpretationen, bleibt es niemandem erspart sich damit auseinander zu setzen, was „Montessori“ in der jeweiligen Einrichtung bedeutet und welche Schwerpunkte gelebt werden. Hier kann nicht die gesamte Montessori-Pädagogik erläutern werden, dazu gibt es andere Literatur. Wir wollen daher schwerpunktmäßig auf das eingehen, was uns möglicherweise von anderen Montessori-Schulen unterscheidet.

zum Weiterlesen:

Erziehung zur Selbstverantwortung

Unser Ziel ist es, Menschen auszubilden, die Verantwortung für sich, für ihr Handeln und für ihre Umwelt übernehmen. Kinder bekommen Freiräume innerhalb klarer Rahmenbedingungen, sie lernen durch das Erleben von Konsequenzen die Folgen ihres Tuns einzuschätzen, sie lernen ihren Platz in der Gruppe einzunehmen, ihren Willen zu kontrollieren, sozial zu interagieren.

Methodik

In der Neuen Schule gibt es keinen Fächerkanon und keinen Frontalunterricht, sondern gemeinsames Arbeiten an selbst gewählten Inhalten. Für die Kinder ist eine vorbereitete Umgebung geschaffen, die es ihnen ermöglicht, zu einem selbständigen Arbeiten zu finden.

Eigener Lehrplan

Das generelle Ziel der Schule ist, die Kinder in 8 Jahren zu selbständigen, sozial kompetenten Jugendlichen zu erziehen, die Werte haben und vertreten. Sie nehmen ihre Verantwortung wahr, treffen Entscheidungen und können deren Konsequenzen einschätzen und tragen. Sie üben Rücksichtnahme gegenüber Schwächeren und behandeln ihre Umgebung mit Respekt.