Primaria

In der Primaria sind die Kinder von etwa 7 bis 11 Jahren, also von der dritten bis zur fünften Schulstufe. Sie kommen um spätestens 8:30 Uhr, da beginnt die Freiarbeitszeit. Die Kinder sind in den Arbeitsräumen, es herrscht Ruhe und Arbeitsatmosphäre. Die Kinder haben die freie Wahl der Tätigkeit, sie können sich also aussuchen, was sie tun, wo sie es tun und mit wem sie es tun. Bis 11:00 Uhr müssen sie aber eine Tätigkeit wählen, die am Erlernen der Kulturtechniken – Lesen, Schreiben, Rechnen – oder am Erarbeiten naturwissenschaftlicher Inhalte orientiert ist. Die PädagogInnen helfen, machen Darbietungen, geben Anregungen oder Vorschläge, je nachdem, was gebraucht wird. 

Freiarbeit

Der Begriff „Freiarbeit“ bedeutet, dass die freie Wahl des Kindes Vorrang hat. Ein Kind, das weiß, was es will, wird nicht zu anderen Tätigkeiten überredet. Nur Kinder, die offensichtlich kein bestimmtes Ziel verfolgen, bekommen Anregungen oder auch Aufträge. 

Vorbereitete Umgebung

Darunter sind nicht nur die Räume und das Material zu verstehen, sondern ebenso die Menschen und die entspannte Atmosphäre, die konzentrierte Tätigkeiten ermöglichen. Die räumliche, personelle, wie zeitliche Struktur der Schule wird so gestaltet, dass sie auf die Bedürfnisse der Kinder ausgelegt sind. Es gibt vielfältige Materialien, die zu eigenständigem und kreativem Arbeiten einladen. Es herrscht Ruhe, damit niemand in seiner Tätigkeit gestört wird.

Montessorimaterial

Jedes Material ist so gestaltet, dass die Kinder unabhängig von einem Erwachsenen damit arbeiten können. Man muss dem Kind einmal zeigen, wie gearbeitet wird, dann übt und vertieft es die Inhalte selbst. Die Materialien haben eine Selbstkontrolle, so dass jedes Kind alleine kontrollieren kann, ob es richtig gearbeitet hat. Das ermöglicht erst unsere Arbeitsweise: Sehr individuelle Betreuung wechselt mit sehr selbständiger Arbeit ab. Kinder bekommen Darbietungen und Erklärungen in Kleinstgruppen, dann arbeiten sie autonom weiter.

Altersheterogenität

Kinder mit lauter Gleichaltrigen „zusammenzusperren“ erleichtert möglicherweise den Unterrichtenden ihre Arbeit, entspricht aber keiner natürlichen Gruppenstruktur. Altershomogene Gruppen werden den Entwicklungsbedürfnissen von Kindern nicht gerecht. Sie bereiten auch nicht auf die sozialen Erfordernisse eines reellen Umfelds vor. Durch altersübergreifende Gruppen lernen die Jüngeren von den Älteren, die Älteren lernen Verantwortung und Rücksichtnahme. Die Jüngeren erhalten durch ihre älteren „Vorbilder“ permanent neue Anregungen und wollen das Gleiche können wie sie. Die Älteren festigen durch die Weitergabe ihr eigenes Wissen, entwickeln Verantwortungsbewusstsein und steigern ihr Selbstvertrauen.

Die Erwartung, dass die Selektion in Altersgruppen gleiche Standards möglich macht, ist ohnehin eine Illusion. Auch gleichaltrige Kinder bringen nicht die gleichen Voraussetzungen mit.

Angebote

Unter diesem Begriff verstehen wir „Unterrichtseinheiten“, die von Betreuern – oder auch Eltern – abgehalten werden, für die Kinder aber nicht verpflichtend sind. Im Gegensatz zur Freiarbeit, wo die Kinder ihre Tätigkeit selbst wählen und dabei unterstützt werden, kommt beim Angebot der „Input“ vom Erwachsenen – der Erwachsene wählt den Stoff aus und bietet ihn den Kindern an. 

Für viele Menschen mit Regelschulerfahrung ist überraschend, wie intensiv die Angebote genutzt werden: Die Schüler nehmen freiwillig und mit Begeisterung teil, obwohl sie (oder vielleicht gerade weil sie) nicht müssen. Erst mit dem Übertritt in die Sekundaria verpflichten sich die Schüler zur Teilnahme an den von den Erwachsenen abgehaltenen Stunden.

Regeln

Schulregeln werden soweit wie möglich gemeinsam beschlossen. Es gibt aber unumstößliche Grundregeln wie beispielsweise: „Wir tun einander nicht weh, weder mit Worten noch mit Taten.“ oder „Wir stören einander nicht“. Auf die Einhaltung der Regeln achten die Kinder großteils selbst, die Jüngeren lernen von den Älteren, die Erwachsenen greifen ein, wenn es notwendig ist.

 

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Tagesablauf

Zwischen 7:30 und 8:30 Uhr ist Zeit für die Kinder um anzukommen. Von 8:30 bis 12:30 muss jedes Kind anwesend sein. Um 8:30 beginnt die Arbeitszeit, die für die Kinder im Volksschulalter bis 11:00 Uhr dauert.

Sekundaria

Auch bei unseren Jugendlichen gilt die Maxime, sie in die Verantwortung für sich, für andere und für die Umwelt zu führen. Doch in dieser Altersgruppe sieht dieser Weg, der die Grundlage für kompetentes Handeln ist, anders aus als im Volksschulalter.

Gebäude Primaria & Grundstufe

Die Schule ist ein etwa hundert Jahre altes, gut erhaltenes, großräumiges Gebäude in einer herrlichen Lage: Es befindet sich inmitten wunderschöner Wälder, von denen 2 Hektar direkt zur Schule gehören und den Kindern für Outdoor-Aktivitäten zur Verfügung stehen.